Zeichen für Frieden

In Münster

25 Religionsgemein-schaften und Vertreter der Politik aus Münster und Osnabrück kamen im Rathaus zusammen. Um ein Zeichen für Frieden, Solidarität und Toleranz zu setzen, zündeten die Teilnehmer ein Licht an der Friedenskerze an.

Münster – 20. Nov. 2015
Eine ruhige, aber auch lockere Stimmung herrschte in den Räumen des historischen Rathauses in Münster. Insgesamt 25 Religionsgemeinschaften und Vertreter der Politik aus Münster und Osnabrück kamen am Donnerstagabend erstmalig zu einem gemeinsamen Empfang zusammen.

Von Tobias Denne /WN.de

Anlass dafür war die Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels im Mai dieses Jahres. Diese Auszeichnung habe man nicht nur wegen der Gebäude erhalten, so Oberbürgermeister Markus Lewe in seinem Grußwort, sondern „um den Geist des Friedens zu stiften“. Dazu gehöre „das Miteinander der Religionen“, die Anwesenheit der Religionen sei dafür ein starkes Signal.
Auch Osnabrücks Oberbürgermeister, Wolfgang Griesert, war dieser Meinung. „Es gilt, aus der Geschichte zu lernen und sich nicht auszuruhen“. Das Siegel sei ein Zeichen für Respekt, Toleranz und Solidarität. Beide Oberbürgermeister betonten in ihren Grußworten das Gemeinsame und die Vielfalt der Friedensstädte. „Man muss sich zu dem bekennen, was uns zusammenhält“, war die Aufforderung Grieserts an die Anwesenden.
Besonders eindrucksvolle Worte fand Prof. Dr. Joachim Gardemann vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der Fachhochschule Münster. Er selbst engagiert sich für Flüchtlinge in Münster und  versuchte im vergangenen Jahr, Ebola-Patienten in Sierra Leone zu helfen. Man muss anderen Menschen „mit Verantwortung und Liebe“ begegnen, betont Gardemann. Dies sei in allen Glaubensgemeinschaften, die er kenne, der Fall. Vor allem in der derzeitigen Flüchtlingssituation sei dies besonders wichtig.
Gardemann berichtete von Flüchtlingsschicksalen, die er in Münster vorfindet, und einer bewegenden Trauerfeier in Sierra Leone. Sein Appell: Die Verantwortung habe man auch privat, denn auch die „Flüchtlinge haben ein Recht auf ein würdiges Leben“.
Um ein flammendes Zeichen für Frieden, Solidarität und Toleranz zu setzen, zündeten alle Vertreter im Friedenssaal stellvertretend für die Gläubigen der Städte ein Licht an der Friedenskerze an. Anschließend gab es für die Gäste die Möglichkeit zum Austausch untereinander.

Foto: Oliver Werner

Leave a reply:

Your email address will not be published.

Mobile Sliding Menu