Der Künstler Gamal Kalil wurde 1961 in Syrien geboren. Malen war in der Schule, in Quamishli unmittelbar an der Grenze zur Türkei, für ihn das wichtigste Fach. Er stellte öffentlich aus – die Polizei konfiszierte die Werke. Er machte eine Ausbildung zum Fotografen, fotografierte eine Demonstration in Damaskus, wurde verprügelt, seine Kamera zerstört. Schon als 17-Jährigen steckte ihn Hafiz al-Assad drei Monate ins Gefängnis: Wo denn sein politisch aktiver Vater sei? 1995 flüchtet er nach Deutschland und erhält nach dreijähriger Wartezeit Asyl. Seit 2009 lebt er mit seiner Familie in Münster. Seine Bilder handeln häufig von Vertreibung, Tötung, Vergewaltigung, auch Verschleppung. Verlassene, geleerte Städte, fahle dünne Figuren im Vordergrund. „Hinrichtung der Jesiden in Shingal“ oder „Kobane brennt“ lauten Titel. Andere Motive zeigen auf den Leinwänden in prächtigen, strahlenden Farben schöne Seiten der Kultur seiner Heimat – Menschen in bunten Gewänder werden sichtbar.