Sexualkundeunterricht: Acht Schüler brechen zusammen.

In Bildung

 

 

BORKEN Dass beim Sexualkundeunterricht verstohlen gekichert wird, wenn männliche oder weibliche Geschlechtsorgane per Projektor an die Wand geworfen werden, ist für eine sechste Klasse ganz normal. Doch was am Donnerstag in Borken passierte, dürfte einmalig sein. Acht Kinder kippten um.

„So etwas haben wir hier auch noch nie erlebt“, sagt Schulleiterin Dorothea Meerkötter vom Remigianum Gymnasium in Borken am Donnerstag gegenüber unserer Redaktion. Die elf- und zwölfjährigen Schüler hatten im Rahmen des Biologie-Unterrichts Sexualkunde, bei dem sie Folien von männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen gezeigt bekamen. Diese sollten sie anschließend auf einer Skizze beschriften. Doch dazu kam es nicht.
Einem der Schüler sei plötzlich schlecht geworden, sagte die Lehrerin der Klasse. „Und dann gab es eine Kettenreaktion“, sagt Meerkötter. Ein Schüler nach dem anderen kippte um, acht waren es insgesamt, die Lehrerin alarmierte Rettungskräfte und einen Notarzt, der Sexualkundeunterricht war vorbei.

„Einigen Kindern ging es recht schnell wieder gut, die waren sehr schnell wieder auf den Beinen“, sagt Meerkötter. Sechs Schüler mussten allerdings zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Soweit es die Schulleiterin bereits in Erfahrung bringen konnte, geht es den Kindern mittlerweile wieder gut. „Wir haben aber noch nicht von allen eine Nachricht erhalten.“ Die Eltern seien sofort informiert worden, dass ihre Kinder umgekippt seien.
„Kaum spektakulär in dem Alter“
Auf der Suche nach Gründen für die Kettenreaktion ist Meerkötter bisher nicht wirklich fündig geworden. „Die Lehrerin hat mir bestätigt, dass alle Fenster weit geöffnet waren. An schlechter Luft kann es also nicht gelegen haben.“ Vielmehr vermutet die Schulleiterin eine „empathische Reaktion“: „Da wird dem Ersten schlecht, das sieht ein Zweiter und fühlt sich plötzlich auch nicht mehr so gut und nach und nach greift das über“, sagt Meerkötter.

Dass Schüler in diesem Alter ab und zu mal Kreislaufprobleme hätten, sei völlig normal: „Das ist kaum spektakulär in dem Alter“, so Meerkötter. Ein bis zwei solcher Fälle gebe es an manchen Tagen: „Kinder in dem Alter steigern sich halt auch gerne mal in so etwas hinein.“

Von Daniel Otto und Guido Bludau

 

Münstersche Zeitung

Bild:Ich-und-Du_pixelio.de

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