„Rassismus (k)ein Thema?!“

In Münster

Die Wochen gegen Rassismus in Münster wurden mit der Auftaktveranstaltung „Rassismus (k)ein Thema?!“ eingeleitet. Im Rathausfestsaal führte die WDR-Moderatorin Asli Sevindim durch den Abend. Zunächst gab es einen inhaltlichen Vortrag von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, der an der Fachhochschule Münster unter anderem zu Bildungsungleichheiten forscht und sich akademisch mit Rassismus auseinandersetzt. Als Quintessenz stellte er heraus, wie wichtig es sei, „über Rassismus“ zu sprechen. Der Austauschhelfe den  Opfern dabei, ihre Diskriminierung zu erkennen und dagegen vorzugehen.Die  Sensibilisierung gegenüber rassistischer Diskriminierung steigert ferner die Erwartungshaltung der Betroffenen, gleichwertig behandelt zu werden. Als greifbares Beispiel  nannte Herr El-Mafaalani die Erwartungshaltungen von Frauen in den 1950er Jahren im Vergleich zu heute.„Die Realität, die langsamer reagiert als die persönlichen „Messlatten“, muss nachziehen“, schlussfolgert El-Mafaalani. In der rassismuskritischen Arbeit ist es wichtig, sowohl Diskriminierte und Diskriminierende zu sensibilisierenals sie auch zu politischer Partizipation zu ermutigen. Denn „Resignation ist das Hauptproblem der Gruppen, die am stärksten ausgegrenzt werden“, so El-Mafaalani in seinem Vortrag.



Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. El-Mafaalani, Herrn Dr. Yavuz (Integrationsrats-vorsitzender), Jochen Köhnke (Dezernent für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten), Christiane Bainski (Leiterin der LaKI) und GiftyWiafe (Cactus Junges Theater Münster) zum Thema Rassismus und Integration in Münster. Spannend an der Debatte war, dass auf dem Podiumzwei  Sessel für Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt wurden, damit diese sich ebenfalls in die Diskussion einbringen konnten.

Dabei wurde deutlich: Rassismus ist auch in Münster ein großes Thema. So wurden aus dem Publikum verschiedene eindrückliche Beispiele von Alltagsrassismus geschildert, der ganz offen ausgetragen wird. Aber auch institutioneller Rassismus ist ein Problem, das in Münster anzutreffen ist. Heiß diskutiert wurde unter anderem die Frage des Rassismus in der Bildung sowie in der Polizei.
Es gibt also noch viel zu tun in Münster. Wie wir aus dem Vortrag gelernt haben ist es wichtig, Rassismus zu thematisieren. Die Wochen gegen Rassismus tun genau dies: Probleme benennen und darüber in den Austausch gehen, denn nur so kann sich langfristig eine Gesellschaft positiv  verändern.

Leave a reply:

Your email address will not be published.

Mobile Sliding Menu