
Sie sind ein Unternehmen, welches mit Sicherheit Menschen beschäftigt, die die Menschenwürde zu achten wissen. Leider kann man dies nicht von Ihrer Unternehmensführung, in Person Ihres Vorgesetzten Michael O’Leary, behaupten.
Mit großem Entsetzen, Argwohn und tiefer Bestürzung haben wir durch die Medien vernommen, wie entwürdigend sich Ihr Vorgesetzter über Muslime ausgelassen hat. Seine Worte waren sehr abfällig und absolut inakzeptabel. Er hat gesagt, dass „Terroristen“ im „Allgemeinen muslimischen Glaubens sind“. So eine Verallgemeinerung entbehrt jeder Grundlage. Eine derartige Äußerung bzw. Wortwahl sagt viel über ihn als Menschen, über seine Ideologie und über seine menschenverachtende Grundhaltung aus, zumindest was Menschen muslimischen Glaubens gegenüber, anbelangt. Wir wissen nicht, woher Ihr Hass gegenüber Muslimen rührt, die absolute Mehrheit der Muslime, die wir kennen, sind sehr gute Menschen, denen Ihre Mitmenschen, unabhängig welcher Religion, Herkunft und Rasse, sehr am Herzen liegen und die mit Nichten darauf aus sind andere Menschen, in welcher Form auch immer, zu verletzten. Der islamische Glaube verbietet es, andere Menschen zu verletzen. Wenn Sie sich mal die Mühe machen würden, die islamische Urquelle, den Koran, zu studieren, dann würden Sie nicht entwürdigend über den muslimischen Glauben und seine Menschen reden. Ihre Worte waren die Worte eines Menschen, der sehr oberflächlich, ohne Expertise und nahezu boshaft ist, der auch bewußt Menschen verletzt und verletzen will. Und dabei haben Sie jegliches Maß verloren.
Sie haben sich auf ein Niveau der Sprache begeben, dass unter dem Niveau von allen Muslimen und überhaupt allen Menschen ist. Sie bedienen sich der Sprache der Rassisten und Faschisten.Wir möchten betonen, egal ob Muslim oder Nichtmuslim, ein Mensch sollte nicht derart über andere Menschen sprechen, und man sollte erst recht nicht alle Muslime unter Generalverdacht stellen, wie Sie es getan haben. Sie sind ein Mann, der ein großes Unternehmen führt. Ich glaube Ihnen ist nicht bewusst, dass Sie auch viele Ihrer Mitarbeiter mit Ihren unwahren und erniedrigenden Worten sehr verletzt haben.
In Ihrem Unternehmen arbeiten mit Sicherheit viele Menschen muslimischen Glaubens und sie fliegen mit Ihrer Fluggesellschaft islamische Länder an. Was glauben Sie, wenn sie nach Marokko mit ihrer billigen Airline befördern? Was für ein Mensch müssen Sie sein, der von Muslimen finanziell profitiert, islamische Länder anfliegt und gleichzeitig muslimische Menschen derart diskriminiert und stigmatisiert? Sie glauben, daß Sie sich alles erlauben können, weil es en Vogue ist, Muslime zu stigmatisieren! Sie irren Sich! Denn, das werden sie jetzt erfahren, wir Muslime werden es uns nicht gefallen lassen. Sie sind es, der das Ihren Mitarbeitern erklären muß! Sie müssen Ihnen erklären, warum sie Ihre Jobs verlieren werden, weil ihre Fluglinie boykottiert wird! Sie müssen Ihren Mitarbeitern erklären, warum sie einen Rassisten und Faschisten als Chef akzeptieren sollten?
Sie haben Ihre Fluggesellschaft mit ihren rassistischen Äußerungen geschadet und sie werden sehen, welchen Druck wir auf die islamische Länder ausüben werden, damit die Kooperation mit Ihnen beendet wird. Gleichwohl werden wir natürlich unsere Flüge mit anderen Fluggesellschaften machen. Eine derart negative Grundhaltung im Herzen eines Menschen wird ihn früher oder später sehr belasten. Das sollte man eigentlich keinem Menschen wünschen. Nun, wir wissen nicht wie es in Ihrem Inneren aussieht, aber traurig und zutiefst verletzend waren Ihre gewählten Worte, das können wir Ihnen sagen! Wir wissen aber auch, daß Worte alleine nicht reichen werden, daher werden wir Ihnen da wehtun, wo sie glauben unantastbar zu sein. Wir machen das auf die feine englische Art und Weise- wir boykottieren Ihre Billig-Airline und fliegen mit der Konkurrenz! Nun, als Muslime müssen wir aus Ihren Worten eine Konsequenz ziehen. Wir, die islamische Gemeinde, werden von nun an stets versuchen Ihre Fluglinie Ryanair und alle Ihre sonstigen Dienstleistungen, wo und wann es nur geht, zu meiden. Wir werden bewusst nach Alternativen bei der Buchung unserer Flüge suchen.
Wir werden Ihre Unternehmung vollkommen boykottieren, da wir der Ansicht sind, dass man Sie, als Geschäftsführer dieses Unternehmens, nicht unterstützen sollte. Mit Ihrer Weltanschauung sind Sie keine Person, die alle Menschen gleichbehandelt, das haben Sie ja selber von sich gegeben. Ich nenne sie ruhigen Gewissens einen verkappten Rassisten! Ich denke, daß Menschen, die austeilen können, auch einstecken können! Darüber hinaus werden wir in unserer muslimischen Community aktiv anregen, dass alle Muslime gleichermaßen vorgehen sollten und Ihre Airline nicht länger in Betracht ziehen sollten, wenn es sich anders vermeiden lässt! Diesen Vorschlag legen wir hiermit allen Muslimen ans Herz, die wir erreichen.
Abschließend möchten wir Ihnen mitteilen, dass es in der Natur der Muslime bzw. in der Natur der islamischen Religion liegt an das Gute im Menschen zu glauben und Vergebung für Verfehlungen zu gewähren. In diesem Sinne können wir nur hoffen, dass Sie Ihre Worte noch einmal gut überdenken und sich eventuell sogar bei den Muslimen entschuldigen.
Wir erwarten lediglich menschlichen Respekt und dass Sie Abstand von Verallgemeinerungen im Zusammenhang mit Muslimen nehmen, das wäre sehr wünschenswert. Wir hoffen, dass Sie diese Worte erreichen.
Wir möchten abschließend klarstellen, dass dieser Brief trotz dieses traurigen Anlasses, in Respekt gegenüber der Mitarbeiter von Ryanair verfasst wurde. Es geht uns lediglich um die Sache, nämlich dass Menschen und Muslime im Besonderen beleidigt und abgestempelt wurden von Ihnen, Herr Michael O’Leary, Chef der Fluggesellschaft Ryanair, und das auf eine Art und Weise, die menschenverachtend war und ist und vollends inakzeptabel ist!
Sie können davon ausgehen, daß bei einer erneuten rassistischen Äußerungen gegenüber Menschen muslimischen Glaubens, unserseits juristische Schritte gegen sie als Person und gegen Ryanair als Fluggesellschaft einleiten werden. Da Sie weltweit aktiv sind, haben wir mehrere Optionen, wo wir sie verklagen können.
Von den arabischen Regierungen erwarten wir bedingungslose Unterstützung und von der islamischen Gemeinschaft, daß sie das Fliegen mit der Fluggesellschaft Ryanair boykottiert!
Hochachtungsvoll
Mimoun Azizi