Der anti-muslimische Rassismus ist heute salonfähig und wird aus der Mitte der Gesellschaft getragen. Unter dem Deckmantel der „Islamkritik“ wird er weiter geschürt, was den Boden auch für physische Übergriffe auf Muslime oder muslimische Ein-richtungen bereitet.
24 Angriffe auf Moscheen allein in diesem Jahr sprechen eine deutliche Sprache, und auch Übergriffe gegen Muslime oder Menschen, die dafür gehalten werden.
Die Debatte über den Islam und die Muslime in Deutschland wird schonungs und ver-antwortungslos geführt. Etwas weniger „Islamdebatte “ und weniger „Islamkritiker“ täten uns als Gesamt-gesell-schaft gut. …
Was wir auch sehen ist, dass die Berufung auf eine angebliche Neutralität letztlich zu einer Ausgrenzung von Religion aus dem öffentlichen Raum führt. Das widerspricht dem Grundgesetz, das Neutralität eigentlich nicht als Ausschluss von Religion versteht. Dabei hat das Bundes-verfassungs-gericht mehrfach deutlich ge-macht, dass Neutralität als „eine offene und übergreifende, die Glau-bensfreiheit für alle Bekenntnisse gleicher-maßen fördernde Hal-tung“ zu verstehen ist.
Deswegen lehnen wir die Schließung von Gebetsräumen an deutschen Universitäten ab. Damit macht man sich ein laizistischen Verständnis der Tren-nung von Religion und Staat zu eigen, das in Frankreich gerade Schiffbruch erleidet.“
Ruprecht Polenz
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Bild:Niek-Verlaan-CC0-Public Domain
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