Migrantische Mütter wagen ihre Zukunft

In Integration

Projekt geht in die zweite Runde / Münster mit bundesweit überdurchschnittlicher Vermittlungsquote

Münster (SMS) Emily Njenga ist eine strahlende und zupackende Frau. Kaum zu glauben, dass ihr Selbstbewusstsein nicht lange  nach ihrer Ankunft in Deutschland auf dem Nullpunkt war: kein angemessener Job, undurchschaubare Bürokratie, kein Austausch, um die Sprache zu üben. Das war vor zwei Jahren. Die gebürtige Kenianerin ist ein Paradebeispiel, wie das Projekt „Zukunft wagen! Akzente setzen!“ für migrantische Mütter die Integration vorantreibt.

Zukunft planen: Kooperationspartner, Teilnehmerinnen und Arbeitgeber steckten Themen und Ziele ab.

Das Projekt ist überaus erfolgreich. Inzwischen steht  fest, dass die GEBA, das städtische Jobcenter, die GGUA Flüchtlingshilfe und das Mehrgenerationenhaus und Mütterzentrum MuM damit in Verlängerung gehen werden. Die EU und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geben für die nächsten dreieinhalb Jahre weitere Fördergelder. Kooperationspartner, Projektteilnehmerinnen und Arbeitgeber steckten dafür in einer Tagung die Themen und Ziele ab.

„Wir sind in Münster sehr gut vernetzt und können daher die Frauen sehr individuell betreuen“, hebt Jobcenter-Leiter Ralf Bierstedt ein wesentliches Erfolgsmerkmal des Projekts hervor. „Bei den Familien anzusetzen, um Mütter bei der Suche nach einer guten Arbeit zu unterstützen, entspricht genau unserer Logik im Jobcenter.“

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von 172 Frauen im Projekt haben 109 die Beratung schon durchlaufen. 49 Prozent der Teilnehmerinnen haben nun eine sozialversicherungspflichtige Arbeits- oder Ausbildungsstelle; im Bund beträgt die Quote 39 Prozent. Darunter sind 20 Prozent (Bund: 6 Prozent) Teilnehmerinnen, die den Sprung aus einem Minijob in eine feste Anstellung schafften. Ein großer Teil der Mütter (44 Prozent) nutzte das Projekt bereits, um sich beruflich und sprachlich zu qualifizieren.

Zukunft im Blick: Zu den Tagungsteilnehmerinnen gehörte Emily Njenga.

„Uns ist es wichtig, für jede Frau den richtigen Platz zu finden. Im Sprachkurs parken reicht nicht, denn die Sprachkompetenz entsteht im Tun und im sozialen Austausch“, unterstreicht Projektleiterin Sandra Rieksmeier von der GEBA. Emily Njenga ist mittlerweile im Hiltruper Designprojekt „HilDe“ bei der Koordination aktiv, schließlich kann sie gut organisieren und Menschen für die Mitarbeit gewinnen. „Die Frauen so aufblühen zu sehen, ist toll“, sagt Sandra Rieksmeier.

Fotos: Presseamt Münster. 

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