Im Interesse der Kinder

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Mohamed Boulouh möchte ein Magazin mit dem Titel „Münster“ in arabischer/ deutscher SpracheZwischenablage01 gründen..Schwerpunkt Bildung. – wie das Blatt in etwa aussehen könnte, darüber hat er sich bereits reichlich Gedanken gemacht. Jetzt sucht der Wolbecker Mitstreiter, die ihn beim Zeitungsmachen unterstützen möchten.

SÜDOST. Mohamed Boulouh spricht perfekt Deutsch. In der Gesellschaft werde erwartet, dass alle Ausländer, die hier leben, des Deutschen mächtig sind, sagt er. „Die Realität sieht aber oft anders aus“, betont der 44-jährige Marokkaner. Daher möchte er eine kleine Zeitung in arabischer Sprache herausgeben. In dem kostenlosen Blatt soll es vor allem um Schule und Bildung gehen. Und um Vorbilder.

Welche Schulform ist die richtige für mein Kind? Was bedeutet eigentlich Primus? Wenn es um die Schulkarriere ihrer Kinder geht, sind oft auch diejenigen ausländischen Eltern ratlos, die sonst eigentlich gut Deutsch sprechen.

„Man kann sich mit ihnen ganz normal auf Deutsch unterhalten, wenn es aber um das deutsche Schulsystem geht, verstehen sie vieles nicht“, sagt Boulouh. Und da gäbe es Eltern, die allgemein mangelnde Deutschkenntnisse hätten. „Sie meiden dann auch Elternabende in den Schulen, weil sie Angst haben, dass sie ohnehin nichts verstehen werden.“

Weil der gebürtige Marokkaner an den münsterschen Schulen Arabisch und Islamkunde unterrichtet, hat er viel Kontakt zu Lehrern und Eltern. „Daher weiß ich auch von den Problemen“, sagt Boulouh, selbst zweifacher Vater.

Gerade die Araber würden aber großen Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen. Wäre da bloß nicht die Sprachbarriere.

Daher wünscht sich der Wolbecker, demnächst eine Zeitung in arabischer Sprache herauszugeben. Das Blatt solle „die deutsche Sprache nicht ersetzen, sondern nur eine kleine, helfende Brücke sein“, sagt Boulouh. Keineswegs möchte er damit Profit machen, nein, er handele lediglich „im Interesse der Kinder, die sich in diesem Land integrieren möchten“, sagt er.

Ein ähnliches 16-seitiges Blatt gibt es in Münster bereits in russischer Sprache. „Ich wäre froh, wenn ich vier Seiten machen könnte.“

Zwei Themen wären in dem geplanten Blatt tabu: „Religion und Politik möchte ich unbedingt vermeiden“, betont Boulouh. Er wolle lediglich über Themen berichten, die alle betreffen – unabhängig von der Religionszugehörigkeit oder Herkunft der potentiellen Lesern seines Magazins.

Boulouh hat sich bereits viele Gedanken darüber gemacht, aus welchen Rubriken das Heft mit dem Titel „Münster“ bestehen könnte. Darin würden neben Berichten aus dem schulischen Bereich, auch kleine Artikel publiziert werden, in denen es um besondere Leistungen der arabischsprechenden Münsteraner geht. Die Kinder, auch Erwachsene bräuchten nämlich Vorbilder.

„In den Medien gibt es oft leider nur negative Beispiele“, bedauert Boulouh. Und überhaupt: „Wir sollten uns von der Opferrolle verabschieden, dass uns Ausländer hier niemand haben möchte“, sagt der 44-Jährige selbstbewusst.

Man müsse bloß die Scheu ablegen, „den Mund aufmachen und fragen“. Außerdem würde Boulouh in dem Blatt auch Münsters Sehenswürdigkeiten porträtieren.

Ein Beispiel: „Viele sehen den Dom vielleicht jeden Tag, wissen aber nicht viel darüber.“ Auch der Service- Charakter soll nicht zu kurz kommen: Schüler bekämen im Magazin die Möglichkeit, anderen Schülern beispielsweise Nachhilfeunterricht anzubieten.

Mitmacher gesucht Jetzt sucht der Wolbecker Gleichgesinnte, die ihm beim Zeitungsmachen helfen möchten. „Denn alleine schaffe ich es nicht.“ Ebenfalls sucht er Sponsoren, die sein ehrgeiziges Vorhaben unterstützen würden.

Wer Mohamed Boulouh helfen oder ihm Tipps für die Gründung eines Magazins geben möchte, kann sich bei ihm per  E-Mail unter:   www.munister.de    wenden.

Inga Tawadrous

http://www.muensterschezeitung.de/

 

 

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