Es ist mir ein großes Anliegen, für meine Schüler(innen) mit Migrationshintergrund ein positives Vorbild zu sein und als Modell für einen gelungenen beruflichen Aufstieg zu dienen.
„Ich habe es geschafft, du kannst es auch schaffen“, sage ich meinen Schüler(innen) oft. Als Grundschullehrerin arbeite ich an der Martinischule in Münster. Die Martinischule ist eine städtische katholische Grundschule. Ins Kollegium fühle ich mich gut integriert. Meinen interkulturellen Blick kann ich immer wieder einbringen.
In all den Jahren als Grundschullehrerin habe ich mich immer als Brückenbauerin zwischen der türkischen und der deutschen Kultur gesehen. Ich habe zahlreiche interreligiِse Gottesdienste mitgestaltet, Elterngespräche und Elternbriefe übersetzt, in Konferenzen die Sichtweise der Migranten dargestellt, bin bei den Feststellungsprüfungen für den sonderpädagogischen Fِrderbedarf dabei gewesen, habe Kinder im Kindergarten mit dem Delfin-Test geprüft und mich bei wichtigen Beratungsgesprächen für die Rechte und Belange der Kinder eingesetzt.
Die Grundschule habe ich mir ausgesucht, da hier die Weichen für die weiterführenden Schulen gestellt werden! Besonders auffallend sind die immer noch überproportional hohen Zahlen der Migrantenkinder an Fِrder- und Hauptschulen. Auch die Schülerschaft der Grundschule ist für mich sehr spannend:
Das Professorenkind sitzt und lernt hier neben dem Kind eines Arbeiters. Diese Zusammensetzung gibt es so in keiner anderen Schulform.
„Ich habe mich immer als Brückenbauerin zwischen der türkischen und der deutschen Kultur gesehen“
Ich wünsche mir, dass mehr Kolleg(inn)en mit Zuwanderungsgeschichte die Kollegien bereichern und so als Vorbild und Ansporn für Kinder dienen. Mehr Lehrer(innen) mit Migrationshintergrund bedeuten für mich aber ebenso eine interkulturelle Öffnung von Schule. So wird auch die Zusammensetzung des Kollegiums zu einem Spiegelbild der Gesellschaft.
Text und Bild: Lmz-nrw.de