Flüchtlinge demonstrieren vor der York-Kaserne in Gremmendorf. Sie fordern schnellere Asylverfahren.
Von Günter Benning/ WN.de
Flüchtlinge protestieren. Zwischen 100 und 200 von ihnen wollen heute und morgen vor der York-Kaserne in Gremmendorf ihr Lager aufschlagen. Ihr Wunsch:
Sie wollen endlich Termine für das Asyl-verfahren bekommen.
Im Oktober 2015 kam Amjad al Tokan aus Syrien nach Deutschland.
Mit seiner fünfköpfigen Familie lebt der 26-jährige ehemalige Student der Journalistik und Helfer beim Roten Halbmond in der Lützow-Kaserne in Handorf.
„Wir tun hier nichts“, sagt er, „nur warten.“
Tatsächlich warten landesweit viele Flücht-linge monatelang auf ihr Asylverfahren, nachdem sie aus den Notaufnahmelagern in die Gemeinden verlagert wurden.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge war mit der Flut von Antragstellern deutlich überfordert.
Erst vor zwei Wochen wurde in Münster eine neue Außenstelle eröffnet, in der Flüchtlinge ihr Asylverfahren eröffnen können.
In einem Großteil der Fälle soll dort schon nach 48 Stunden geklärt sein, wer tatsächlich eine Aufenthalts-berechtigung erhält.
Amjad al Tokan hat bereits zwei Sprachkurse hinter sich. Derzeit lebt er von 240 Euro im Monat und das unter beengten Verhältnissen. „Stellen Sie sich vor“, schildert er die Lage in Handorf, „Sie müssten mit 200 Menschen die Toilette teilen.“
Am liebsten würde er sein Studium fortsetzen.
Das geht aber nur, wenn ausreichende Sprachkenntnisse vorliegen – und wenn mit dem Asyl oder dem Flüchtlingsstatus auch eine Aufenthalts-berechnung vorliegt.
Am Protest vor der York-Kaserne, schildert al Tokan, würden Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Afghanistan teilnehmen, die in ihren Verfahren Druck machen wollen. Beim Bundesamt werden die Flüchtlinge nach Listen abgearbeitet.
Derzeit soll es landesweit über 125 000 Wartende geben.
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One commentOn Flüchtlinge demonstrieren vor der York-Kaserne in Gremmendorf
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